"Schwarzbrot"-Entstehungsgeschichte

Bereits im Jahr 2012 berichtete das Wochenmagazin ideaSpektrum (Nr. 25) von einer Synodaltagung der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine), auf der die Theologische Kommission beauftragt wurde, eine Möglichkeit zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu erarbeiten.

Zwei Jahre später, im Juni 2014, fasste die Herrnhuter Synode mit großer Mehrheit einen entsprechenden Beschluss, künftig auch die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in den Gemeinden der Brüdergemeine zuzulassen.

Die getroffene Entscheidung löste unter Christen heftige Diskussionen aus. Bibeltreue Christen meinten, man wolle nicht länger mit dem Erwerb der Herrnhuter Losungen eine Kirche unterstützen, die das Wort Gottes dem Zeitgeist opfert.

Besorgte Leser der Herrnhuter Losungen haben ihre Not über den Synodalbeschluss in Briefen an die Herrnhuter Brüdergemeine zum Ausdruck gebracht. In einer Antwort, die dem Gemeindehilfsbund vorliegt, begründet Pfarrerin Benigna Carstens von der Kirchenleitung der Evangelischen Brüder-Unität die Vereinbarkeit von gleichgeschlechtlicher Lebensweise und dem christlichen Glauben u.a. mit folgenden Worten: „Es sind Christen, die sich durch die biblische Botschaft in ihrem Gesamtzeugnis dazu aufgerufen sehen, Gottes Segen auch gleichgeschlechtlichen Paaren weiterzugeben. Nicht dem Zeitgeist, sondern dem Geist Jesu Christi, also Gottes Geist selbst, fühlen sich diese Schwestern und Brüder verpflichtet.“

Der Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes, Johann Hesse, kommentiert die Antwort dieser Pfarrerin im Aufbruch (Informationen des Gemeindehilfsbundes, II/2014) wie folgt: „Von welchem Gesamtzeugnis der biblischen Botschaft spricht Frau Carstens? Die Bibel des Alten und Neuen Testaments bettet die Sexualität eindeutig in die eheliche Gemeinschaft von Mann und Frau und bezeichnet homosexuelle Praxis als Sünde. Wie können Pastoren segnen, was Gott verurteilt? Und von welchem Geist Gottes spricht sie? Warnt doch der Apostel Paulus diejenigen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, unmissverständlich vor dem Ausschluss aus dem Himmelreich (1 Kor 6,9). Im selben Zusammenhang beschreibt Paulus auch deutlich das Werk des Geistes an denen, die von der Sünde freigeworden sind: ´Ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes´ (1 Kor 6,11). - Frau Carstens schreibt weiter, dass die Bruder-Unität erkannt habe, was Christen zusammenhält: ´Dass die Liebe Gottes, der Glaube in seine verändernde Kraft, die Hoffnung auf sein Reich, stärker ist, als was uns trennt.´ Diesen Zusammenhalt aber gibt es nicht im offenen Widerspruch zum Wort Gottes.“

Die Debatte um die Zulassung der Segnung homosexueller Paare in Gemeinden der Herrnhuter Brüdergemeine gab letztlich den Anstoß, erstmals eine Bibellese herauszubringen, die eine Alternative zu den Herrnhuter Losungen bieten soll. So entstand Schwarzbrot 2015.

Wir freuen uns sehr darüber, dass bereits die Erstauflage eine überdurchschnittlich große Resonanz unter der Leserschaft aus landes- und freikirchlichen Gemeinden gefunden hat. Das hat uns dazu ermutigt, die Tageslese zur Bibel Schwarzbrot 2016 zu drucken. Auch diese Ausgabe beinhaltet ein Wort für den Tag, das im Kontext zum ausgewählten Bibelabschnitt gelesen wird. Die Tageslese zur Bibel ist gleichzeitig auch fortlaufende Bibellese aus Büchern des Neuen und Alten Testaments. Für die Texte wurde NeÜ bibel.heute gewählt, eine sinngenaue Bibelübersetzung mit klarer Orientierung am Grundtext und einer prägnanten Sprache. Durch ihre gute Verständlichkeit lässt die NeÜ bibel.heute die einzigartige Botschaft der Bibel lebendig werden. Mit textbezogenen Fragen und Anregungen wird dem Leser an jedem neuen Tag eine Hilfestellung zum Nachdenken über Gottes Wort an die Hand gegeben. In der aktuellen Ausgabe beginnt jeder neue Monat mit ausgewählten Liedversen. Der HERR segne an allen Lesern Sein Wort!

Thomas Schneider
Referent und Evangelist
Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V.

Walter Bähr
Geschäftsführer
Lichtzeichen Verlag GmbH